Risikokonsum
- Typischerweise fehlt für Patientinnen und Patienten, die nur von Benzodiazepinen abhängig sind, ein suchtspezifisches Krankheitskonzept. Sie (an-)erkennen ihre Abhängigkeit in der Regel nicht.
 - Vor Einleitung einer voraussichtlich länger als zwei Wochen dauernden Benzodiazepinmedikation, gehört es deshalb zum Aufklärungsgespräch, dass sich eine Abhängigkeit in typischen Phasen entwickelt:
- Wirkumkehr; relative Entzugserscheinungen; noch keine Dosissteigerung
 - Apathie Phase; moderate Dosissteigerung
 - Sucht Phase; deutliche Dosissteigerung.
 
 - Fünf einfache Fragen, durch die Sie der Patientin oder dem Patienten das Verhalten spiegeln können:
- Verheimlichen Sie manchmal die Einnahme?
 - Überlegen Sie sich, wie Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt davon überzeugen können, Ihnen ein bestimmtes Medikament zu verschreiben?
 - Haben Sie schon einmal die Ärztin oder den Arzt gewechselt, weil Ihnen ein bestimmtes Medikament nicht verschrieben wurde?
 - Entwickeln Sie Strategien, um die Versorgung zu sichern (Angehörige, Internet)?
 - Legen Sie heimlich Vorräte an?
 
 - Hinweise auf Medikamentenabhängigkeit:
- Das Medikament wird „vorausschauend“ eingenommen
 - Dosissteigerung wegen Toleranz
 - Vorratshaltung
 - Das Haus wird nicht mehr ohne „Notfalldosis“ verlassen
 - Veränderung des Verhaltens:
- Interessensverlust, Stimmungsschwankungen, Gleichgültigkeit
 
 - Körperliche Symptome:
 
- 
- Schläfrigkeit, Stürze, Schwitzen, Übelkeit, Gewichtsverlust, Entzugserscheinungen beim Absetzen
 
 
 - Toleranz
- Gegenüber der Wirkung von Benzodiazepinen kann sich eine Toleranz entwickeln. Die Ursache sind Adaptationsvorgänge im Gehirn (pharmakodynamische Toleranz).
 - Eine Toleranz auf Grund von Enzyminduktion in der Leber (wie bei Alkohol) gibt es bei Benzodiazepinen hingegen nicht.
 
 
Impressum
                                                            
                                                            
                                                            